Tom Cruise holte die olympische Flagge ab.Bild: www.imago-images.de
Mit einer grossen Show werden in Paris die Olympischen Sommerspiele beendet. Um 23:58 Uhr erklärt IOC-Präsident Thomas Bach die Spiele «Paris 2024* offiziell für beendet.
12.08.2024, 00:2212.08.2024, 16:37
Thomas Bach kam wohl zu seinem letzten grossen olympischen Auftritt. Am Wochenende hatte Bach erklärt, dass er im nächsten Jahr das IOC-Präsidium abgibt, wie es die olympische Charta nach zwölf Jahren vorsieht. Bach verfolgte die Schlusszeremonie an der Seite von Emmanuel Macron, dem Staatspräsidenten der Französischen Republik. Er sprach am Ende von «sensationellen Olympischen Spielen – oder sollte ich sagen Seine-sationelle Spiele?»
Eine äusserst emotionale Rede hielt Macron. Nie sei er stolzer gewesen, Franzose zu sein! Paris 2024 habe viele Rekorde gebrochen - den Zuschauerrekord, und noch nie sei während Olympia so viel auf den Strassen gesungen worden, so Macron.
Bach (70) betonte in seiner Abschlussrede, dass die Olympischen Spiele Paris 2024 Spiele einer neuen Ära gewesen seien: «Die ersten Olympischen Spiele, die ganz im Zeichen unserer Reformen der olympischen Agenda standen: jünger, urbaner, integrativer, nachhaltiger. Die ersten Olympischen Spiele auch mit voller Geschlechterparität.»
Feuerwerk über dem Stade de France.Bild: www.imago-images.de
Der IOC-Präsident bedankte sich bei den Gastgebern. µLiebe französische Freunde, ihr habt euch in die Olympischen Spiele verliebt. Und wir haben uns in euch alle verliebt», sagte der Fecht-Olympiasieger 1976 von Montreal.
Fahnenträger wieder angereist
Ob Bachs weitere Aussagen jedem Fakten-Check standhalten, sei jetzt mal dahingestellt. Gemäss dem IOC-Präsidenten sei die CO2-Bilanz gegenüber früheren Olympischen Spielen um 50 Prozent gesenkt worden.
Die Schweizer Delegation an der finalen Zeremonie war nicht mehr gross. Die Athleten reisen spätestens 48 Stunden nach ihrem Wettkampf ab. Die Zürcherin Julie Derron, die Silbermedaillengewinnerin im Triathlon, und der Genfer Roman Mityukov, Bronzemedaillengewinner über 200 m Rücken, trugen die Schweizer Fahne ins Stade de France. Beide reisten für die Schlussfeier nochmals nach Paris. «Julie (Derron) und Roman (Mityukov) stehen für Sportarten, die uns auf der Weltbühne immer wieder Freude bereiten», so Ralph Stöckli, Schweizer Delegationschef, der die Fahnenträger bestimmt hat.
Für andere der insgesamt 206 Länder, die teilnahmen und teils keine Sportler mehr in Paris hatten, trugen Volunteers die Landes-Flagge ins Stadion.
Show mit einem Schweizer
Die Show der Schlussfeier erfüllte die hohen Erwartungen. Inszeniert wurde sie wieder von Thomas Jolly, der schon die Eröffnungsfeier gestaltet hatte. Tom Cruise, der grandiose Hollywood-Schauspieler, seilte sich tatsächlich wie in «Mission Impossible» ins Stade de France ab. Cruise holte symbolisch die olympische Flagge für den Weg nach Hollywood ab. In Los Angeles spielten die Red Hot Chili Peppers, Billy Eilish und der Rapper Snoop Dogg.
Schwimmer Léon Marchand, der Star der Spiele, trug derweil die olympische Flamme aus dem «Jardin des Tuileries» ins Stade de France, wo sie gelöscht wurde. Marchand ist neuer Volksheld dank seiner fünf Medaillen im Schwimmen (4x Gold). Kein Sportler war während der Spiele von Paris erfolgreicher als Marchand.
Französische Top-Acts aus der Kultur-Szene kamen zu Auftritten. Ein Schweizer prägte die grosse Show mit: Pianist Alain Roche (51) präsentierte sein «piano vertical» und spielte an einem in der Luft hängenden Flügel die Apollon-Hymne, die 130 Jahre vor Christus entstanden ist und als eines der ältesten Musikstücke überhaupt gilt. (sda)
Nach über drei Stunden sind die Olympischen Spiele in Paris offiziell beendet. Eine wunderbare Feier, nicht ganz so extravagant wie die Eröffnungsfeier, aber dem Regisseur Thomas Jolly ist es erneut gelungen, das olympische Gefühl mit grossen Gesten zu vermitteln. Als Zückerchen dann noch die Übergabe an die USA. Die Gastgeber aus Los Angeles haben definitiv einen Hollywood-würdigen Auftritt hingelegt.
So, das war es auch von uns. Merci fürs mitlesen und mitmachen.
Die französische Sängerin Yseult gibt «My way» von Frank Sinatra zum Besten. Das Original des Liedes ist natürlich französisch – «Comme d'habitude» heisst es.
Bald stehen sie im Zentrum: die Athletinnen und Athleten der Paralympischen Spiele.
Sagt der IOC-Präsident Thomas Bach.
Léon Marchand ist mit der Olympischen Flamme endlich im Stade de France angekommen. Im Stadion wird der fünffache Medaillengewinner vom Publikum gefeiert.
Snoop Dogg, der an den Olympischen Spielen in Paris so etwas wie das inoffizielle Maskottchen war, kommt auch noch zu seinem Auftritt.
Am Bestimmungsort der Fahne, also in LA, angekommen, warten die Red Hot Chili Peppers und spielen auch gleich noch – direkt am Strand.
Tom Cruise macht sich mit der Flagge auf den imaginären Weg nach Los Angeles.
Es wurde bereits gemunkelt: der US-Schauspieler betritt das Stadion auf unkonventionelle Art und Weise und schickt die Olympia-Fahne auf die Reise in die USA.
H.E.R singt The Star-Spangled Banner, denn die nächsten Olympischen Spiele finden in Los Angeles statt.
«Ihr habt dafür gesorgt, dass die Stadt des Lichtes noch heller erschien, trotz allem, was auf der Welt passiert. Auch wenn eure Nationen verfeindet sind, habt ihr hier eine Kultur des Friedens geschaffen», meint Thomas Bach in Richtung der Athletinnen und Athleten.
Estanguet erinnert daran, dass erst die erste Tranche der Olympischen Spiele vorbei sei. Am 28. August beginnen nämlich die Paralympischen Spiele in Paris.
Laut Estanguet gab es in Paris 2024 nicht nur Rekordzuschauerzahlen, sondern auch ein Rekord in Sachen Hochzeitsanträgen, was die Französinnen und Franzosen natürlich besonders freue.
Tony Estanguet erinnert an die grossen Momente, die die Olympischen Spiele 2024 hervorgebracht haben und sagt, dass die Spiele Frankreich wieder vereint haben. Estanguet bedankt sich auch bei allen Menschen, welche die Veranstaltung überhaupt möglich gemacht haben.
Der Präsident von Paris 2024, Tony Estanguet, IOC-Präsident Thomas Bach und fünf Olympioniken, welche die fünf Kontinente und das Flüchtlingsteam vertreten, betreten die Bühne.
Die französische Indie-Rock-Band Phoenix spielt inmitten der Athletinnen und Athleten einige ihrer grossen Hits.
Die Apollo-Hymne wird von einem Pianisten, der samt Piano in der Luft hängt, interpretiert.
In der nächsten Darbietung stehen die Voyager Golden Records im Zentrum, die Datenplatten, die an Bord der beiden 1977 gestarteten interstellaren Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 ins All geschickt wurden, in der Hoffnung, dass womöglich intelligente Lebewesen darauf stossen und sie entschlüssel können. Die Records – hier auch der Link zum Thema der Schlussfeier – wurden in Frankreich hergestellt.
45'000 Freiwillige waren an Olympia im Einsatz. Ihr Engagement wird auf der Bühne geehrt.
Als letzte Sportart erhalten die Marathon-Frauen, die das Rennen am Nachmittag absolviert haben, ihre Medaillen. Gold holte Sifan Hassan aus den Niederlanden mit Olympiarekord.
Die Schweizer Delegation schafft es doch noch ins Stadion. Eine TV-Nahaufnahme gibt es aber nicht, weil das Programm bereits weiterläuft.
Hinten rechts: Eine rote Menschenmenge, mutmasslich die Schweizer Delegation.
Das Athletenkaraoke zeigt: Bei englischen Liedern scheint das Mitsingpotenzial um einiges grösser zu sein als bei französischen Chansons.
Im Bild: Die englische Delegation singt «We are the Champions».
Im Stadion werden Lieder abgespielt, die auch bei den Wettkämpfen an den Olympischen Spielen oft abgespielt wurden. Die Idee ist, dass mitgesungen wird. Bis jetzt schunkelt das Publikum schon mal mit. Aux Champs-Élysées!
Das Programm geht weiter, obschon einige Delegationen – darunter die Schweizer –noch gar nicht eingelaufen sind. Mais bon.
Immer mehr Delegationen finden sich im Stadion ein. Die Schweiz fehlt noch.
Kein anderes europäisches Land holte so viele Medaillen wie die Gastgeberin.
Bis die mehreren Tausend Athletinnen und Athleten sowie Betreuerinnen und Co. im Stadion sind, dürfte es rund 20 Minuten dauern.
Für die Schweiz sind das Triathlon-Silbermedaillengewinnerin Julie Derron und Bronzegewinner im Schwimmen, Roman Mityukov.
Ein gut gekleideter Herr begibt sich in den Jardins des Tuileries, nimmt einen Teil der Olympischen Flamme und macht sich auf den Weg ins Stadion. Es ist natürlich der französische Überflieger Léon Marchand.
Die Marseillaise wird von einem Orchester interpretiert.
Waren bei der Eröffnungsfeier Lady Gaga und Céline Dion die grossen Stars aus dem Musikbusiness, sollen heute Billie Eilish, Red Hot Chili Peppers oder der amerikanische Rapper Snoop Dogg auftreten. Die Sängerin H.E.R wird die amerikanische Nationalhymne live in Paris singen. Warum die amerikanisch? Weil die nächsten Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles stattfinden.
Die Abschlussfeier beginnt mit einem Rückblick auf die Eröffnungsfeier. Begleitet von sentimentaler Musik.
Das Wort kann sowohl im Sinne von «Rekorde», als auch von «aufnehmen» verstanden werden. Diese beiden Bedeutungen sollen in der Schlussfeier im Zentrum stehen. Wir lassen uns überraschen.
Vor der Eröffnungsfeier gab es noch einen kleinen Schreckmoment. Ein Mann kletterte ungesichert den Eiffelturm hoch.
Mit dem Basketballfinal der Frauen zwischen Frankreich und den USA, der die US-Frauen auf höchst dramatische Art und Weise zu ihren Gunsten zu entscheiden vermochten, gehen die Olympischen Spiele 2024 zu Ende. Über den Triumph der US-Amerikanerinnen freute sich auch Ex-US-Präsident Barack Obama.
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